Global – lokal. BNE 2030 in der praktischen Bildungsarbeit

Mit der Online-Fachveranstaltung „Global – lokal. BNE 2030 in der praktischen Bildungsarbeit“ hat das Umwelt­ministerium NRW verschiedene Aspekte des Welt­programms aufgegriffen und mit BNE-Akteurinnen und -Akteuren aus NRW diskutiert. Ziel war es, allen Teil­nehmenden einen Überblick zu BNE 2030 zu ver­schaffen und Anknüpfungs­punkte für die eigene Bildungs­arbeit herauszu­arbeiten. Damit griff das Umwelt­ministerium NRW einen Diskussions­strang auf, der bereits beim BNE-Festival NRW im April 2021 debattiert wurde.

Zu Beginn der Veranstaltung skizzierte Rob O'Donoghue, emeritierter Professor Environmental Learning Research Centre Rhodes University, Südafrika, mit einer Keynote kurz das Weltprogramm und erläuterte aus globaler Perspektive, was das Neue an BNE 2030 ist.

Anschließend griffen vier Referierende in sogenannten Lightning Talks (Blitzvorträgen) unterschiedliche Aspekte von BNE 2030 mit kurzen Impulsen auf. Diese können Sie sich hier gerne anschauen.

 

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Rob O'Donoghue ist emeritierter Professor an der Environmental Learning Research Centre Rhodes University in Südafrika.

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Education 2030 and the SDGs: Towards a new social contract for future sustainability

Die Keynote gibt einen Überblick zum UNESCO Weltprogramm BNE 2030 und stellt dieses in den internationalen Kontext. Zudem gibt sie Einblicke in die südafrikanische Bildungspraxis und skizziert verschiedene Beispiele, wie BNE bzw. Umweltbildung in den verschiedenen Bildungsbereichen in Südafrika umgesetzt wird.

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Transformatives Handeln. Wie politisch ist die BNE?

„ESD in action is citizenship in action“ – mit diesem Zitat unterstreicht die UNESCO die politische Dimension von BNE als wichtige Komponente für den sozial-ökologischen Wandel. BNE soll Lernende zu transformativem Handeln ermutigen. Dabei dürfen die Bürger*innen aber nicht nur in ihrer Rolle als Konsument*innen betrachtet werden. Stattdessen muss auch die politische Handlungsfähigkeit der Bürger*innen in den Blick genommen werden. Aber was bedeutet das für unsere Bildungsarbeit? Und wie können wir Schnittstellen zwischen BNE und politischer Bildung nutzen?

Lara Fedorchenko ist Referentin für ent­wicklungs­poli­tische Bildungs­arbeit bei VENRO, dem Verband Ent­wick­lungs­politik und Humanitäre Hilfe deutscher Nicht­regierungs­organi­sationen e. V.

Stefan Rostock setzt sich bei Germanwatch e. V. ein. Er ist Team­leiter Bildung für nach­haltige Ent­wick­lung und NRW-Fach­promotor Klima und Entwicklung. Für die Arbeits­gemein­schaft der Eine Welt Landes­netzwerke e. V. ist er als Bundes­koordi­nator Klima, Umwelt & Entwick­lung aktiv.

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Strukturelle Veränderungen

Kernanliegen von BNE 2030 ist es, gesellschaftliche Strukturen zu verändern. „Lernende ermächtigen sich selbst und die Gesellschaft, in der sie leben, zu transformieren“ forderte schon das UNESCO-Weltaktionsprogramm. Wie schaffen wir dies? Dazu gibt BNE 2030 erste Antworten: 1) Nicht-nachhaltige Strukturen müssen als solche thematisiert und verändert werden. 2) Entscheidungsträger*innen sind immer Zielgruppe von BNE-Aktivitäten. 3) Nur mit anspruchsvollem ganzheitlichem Lehr- und Lernansatz werden alle Bildungsorte diesem Anspruch gerecht. Wir diskutieren die Frage, welche Rolle BNE übernehmen kann, damit Strukturen so verändert werden, dass das nachhaltige Verhalten zum normalen Verhalten wird.

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Technische Zukünfte

Um zu beurteilen, ob technologisch Ansätze in der Lage sind, Nachhaltigkeitsprobleme zu lösen, darf man nicht die Technologien allein ansehen. Die Große Transformation macht umfassende Änderungen in sozio-technischen Systemen nötig. Um bei deren Analyse nicht in alte Denkmuster zurückzufallen, sollte eine Bildung für nachhaltige Entwicklung Ambivalenzen und Widersprüchlichkeiten erkunden sowie technologische Zukünfte kritisch begleiten – denn es ist nicht anzunehmen, dass die Zukunft weniger komplex wird als die Gegenwart.

Dr. Richard Beecroft ist Koordinator der Karls­ruher Schule der Nach­haltig­keit am Karls­ruher Institut für Technik.