Der Whole-Institution-Approach, also die Betrachtung von Bildungseinrichtungen in ihrer Ganzheit – mit einer umfassenden, in die Zukunft gerichteten Berücksichtigung möglichst vieler Bereiche und Zusammenhänge – greift dieses Prinzip auf. Bildung für nachhaltige Entwicklung findet in vielen Facetten des Hochschullebens Platz (in Anlehnung an DUK (2021) & DG HochN (2021)).

Steuerung

Aufgrund der Komplexität einer nachhaltigen Entwicklung gilt es, die verschiedenen Aktionen untereinander abzustimmen. Ziele, Zuständigkeiten, Rahmenvorgaben und Mittel spielen hier eine Rolle. Das Hochschulnetzwerk Hoch N spricht in diesem Kontext von „Governance“. Wichtig ist dabei, neben der Leitungsebene alle relevanten Akteurinnen und Akteure mit einzubeziehen. Die SDGs können Orientierung für die Ausrichtung und Identifikation von Entwicklungspfaden geben.

Qualitätsentwicklung

Monitoring- und Evaluationsinstrumente sichern den Überblick über die Entwicklungen. Nur so können die Wirkungen der Aktionen und Mittel beurteilt und bei Bedarf nachkorrigiert werden. Nachhaltige Entwicklung kann als Motor fungieren, um Innovation und Wandel an Hochschulen voranzubringen.

Lernorte entfalten ihre volle Innovationskraft, wenn sie ganzheitlich arbeiten – das heißt Nachhaltigkeit rundum in den Blick nehmen.

 

DUK (2021)

Weiterbildung

Eine Hochschule als Lernort für nachhaltige Entwicklung stärkt strukturiert die BNE-Kompetenzentwicklung für Lehrende, Verwaltung und Führungspersonal. Lehrende befassen sich hier nicht nur mit den Schnittstellen der eigenen Fachdisziplinen mit den Fragen einer nachhaltigen Entwicklung, sondern auch mit BNE-Methoden einer wirkungsvollen Lehre zur Unterstützung von Gestaltungskompetenzen der Studierenden.

Forschung

In welchem Verhältnis stehen Forschung, gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit zueinander? Eine Antwort wird aufgrund der Vielzahl der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler differenziert ausfallen. Dennoch werden viele sich und ihre Studien in diesem Kräftefeld verorten können (vgl. Hoch-N, 2018).

Lehre

Die konkreten Lernprozesse der Studiengänge stehen sicherlich im Mittelpunkt von BNE an Hochschulen. Neben den eigentlichen Inhalten rücken auch die Lehrmethoden in den Blickpunkt. Durch die Lernprozesse können Studierende lernen, sich entsprechend ihrer eigenen Position zur Leitidee einer nachhaltigen Entwicklung in deren Gestaltung einzubringen.

Studentisches Engagement

Studierende tragen eine nachhaltige Entwicklung der Hochschule mit, bringen Ideen ein, diskutieren Nachhaltigkeitsfragen untereinander und geben Impulse in Forschung und Lehre. Sie sind wichtige Akteurinnen und Akteure des Wandels (Change Agents) und daher unbedingt in die Entwicklung der Hochschule mit einzubeziehen. Eine wichtige Rolle kommt den Formen und Strukturen der studentischen Selbstorganisation zu. 

Bewirtschaftung

Orientiert sich die Bewirtschaftung des Lernortes (z. B. Verpflegung in Mensen, Beschaffung, Ressourcenmanagement, Gestaltung des Campus), wird eine nachhaltige Entwicklung erlebbar. Auch ist es gut möglich, eine nachhaltige Bewirtschaftung sogar zum Gegenstand von Partizipations- und Lernprozessen zu machen.

Vernetzung

Interne und externe Kooperationen in Forschung und Lehre – zwischen Lehrstühlen, Institutionen, Hochschulen, Kommunal-, Landes- und Bundesverwaltungen – verzahnen Interessen und Ressourcen, machen Synergien nutzbar. Die Breite der Handlungsfelder einer nachhaltigen Entwicklung bringen Kooperation außerhalb der gewohnten Kreise in den Blick.

Kommunikation

Die eigene Arbeit im Bereich Nachhaltigkeit kann Profilierungsmerkmal sein. Regelmäßig intern kommuniziert entfaltet sie Identifikationskraft. Extern wird Expertise und Innovationsstärke deutlich. Die Bereitschaft, eigene Erfahrungen weiterzugeben, ist ganz im Sinne der globalen Verbundenheit einer nachhaltigen Entwicklung.

Studierende, studentische Initiativen, Hochschulgruppen und Organe der verfassten Studierendenschaft sowie Promovierende, wissenschaftliches Personal oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschulverwaltung sind Beispiele für relevante Gruppen, deren Interessen aufzugreifen sind. Partizipation & Transparenz stehen als handlungsleitende Prinzipien quer zu den obigen Handlungsfeldern. Möglichst viele Hochschulmitglieder in die Nachhaltigkeitsprozesse der Hochschule einzubinden ist ein anspruchsvolles, aber lohnenswertes Ziel. Mitwirkungs- und Gestaltungsangebote können ihre Ideen und Potenziale für die Universitätsentwicklung zur Entfaltung bringen.