Verleihung des Klimapreises 2023: "Klima macht Schule"

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Der Kreis Borken zeichnet mit Unterstützung des BNE-Regionalzentrums Stiftung NLW drei Grundschulen und drei weiterführende Schulen für ihre Projekte aus.
Gruppenfoto der Gewinnerschulen des Klimaschutzpreis "Klima macht Schule"
Preisverleihung "Klima macht Schule" Kreis Borken
"Klima macht Schule" – unter diesem Titel richtete sich der diesjährige "Klimapreis des Kreises Borken" an die Grund- und weiterführenden Schulen des Westmünsterlandes. Nun ehrte die stellvertretende Landrätin Silke Sommers am Donnerstag (1. Juni 2023) im Kreishaus in Borken die Siegerinnen und Sieger des Wettbewerbs, die mit sachkundigen Aktivitäten die Jury besonders beeindruckt haben. "Für Kinder und Jugendliche ist Klimaschutz wichtiger denn je: Es ist ihr künftiger Lebensraum, der vom Klimawandel bedroht ist", betonte die stellvertretende Landrätin. "Es sind weniger die heutigen Erwachsenen als vielmehr unsere Kinder, die künftig die Gesellschaft prägen und gestalten. Daher ist es wichtig, sie frühzeitig über den Klimaschutz zu informieren und anzuregen, aktiv und nachhaltig Umwelt und Klima zu schützen." Genau dieses Ziel verfolge der Klimapreis und gemeinsam mit Edith Gülker, Leiterin der Abteilung Klimaschutz und Klimafolgeanpassung, und Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport, freute sie sich über die große Resonanz auf die Ausschreibung.

"Wir freuen uns über alle eingereichten Projekte: Sie haben uns in der Jury gezeigt, dass es vielfältige Ideen und Ansätze gibt, wie sich Schülerinnen und Schüler mit der Umwelt, dem Klima und nachhaltigem Handeln befassen", freute sich Bettina Hüning, Jurymitglied und Mitarbeiterin des BNE-Regionalzentrum – Stiftung Natur und Landschaft Westmünsterland (in Kooperation mit dem Bildungswerk der Biologischen Station Zwillbrock e.V. und dem Kreis Borken), die die Projekte bei der Preisverleihung nochmals kurz vorstellte, über die Beiträge.

Die Preisträger bei den Grundschulen:

1. Platz: Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule, Bocholt

Das Thema Klimaschutz überspannt das ganze Schuljahr 2022/23 mit vielfältigen Aktionen und Unterrichtsinhalten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem bewussten Umgang mit unserer Umwelt und den Energieressourcen, aber auch auf dem Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimawandel. Einige Beispiele aus dem umfassenden Programm: Jede Klasse hat einen Patenbaum und es gab einen Projekttag zum Tag des Baumes. Der Schülerrat hat ein Merkblatt zum Wassersparen erstellt. Die Schülerinnen und Schüler gründeten die "Clean-up-Kids", die beispielsweise im Bürgerpark Mosse Müll sammeln, außerdem befassten sie sich mit umweltfreundlicher Mobilität und nachhaltigem Einkaufsverhalten. Das Schulobst kommt nun direkt aus der Region. Zum Ende des Schuljahres steht noch eine Klimawoche mit verschiedenen Aktionen und vielen Kooperationspartnern an.

2. Platz: Fliednerschule, Stadtlohn

Das Schülerparlamanet der Fliednerschule hat sich in Abstimmung mit den Klassen Gedanken gemacht, wie an der Schule Energie gespart werden kann. Hierzu wurden in den Klassenratssitzungen im Vorfeld Ideen gesammelt, teilweise haben sich auch Eltern eingebracht. Im Schülerparlament wurden Energiesparregeln und die Idee der Einführung eines Energiewächters entwickelt. Die Energiesparregeln hängen aus und gelten für die gesamte Schulgemeinde. Die Energiewächter sind seit den Osterferien im Amt und ermahnen bei Nichtbeachtung und diskutieren bei Bedarf gemeinsam mit der Klasse, warum beispielsweise das Anlassen des Lichtes oder eine falsche Einstellung der Heizkörper zu Energieverschwendung führt. Die Ideen für das Schulgebäude wurden an den Schulträger weitergeleitet.

3. Platz: Förderschule Haus Hall, Gescher

Als Höhepunkt des Schuljahres war für alle Schülerinnen und Schüler die Projektwoche "Wir für unsere Erde" geplant. Dabei boten sich viele Themengebiete – von Müllvermeidung beim Einkaufen über Honigbienen bis zur Wiederverwendung von Materialien (Schulflohmarkt). Viele Projekte wurden als AGs weitergeführt. Die Schule hat einen Gemüsegarten und eigene Hühner. Im Schulprogramm ist verankert, dass an vier Schwerpunktthemen gearbeitet wird: Ernährung und Gesundheit; Finanzen, Marktgeschehen und Verbraucherrecht; Medien und Information; nachhaltiger Konsum und Globalisierung. Es bestehen zahlreiche Kooperationen, unter anderem mit der Verbraucherzentrale, so ist die nachhaltige Verbraucherbildung dauerhaft etabliert – in dem Zusammenhang wurde die Förderschule als "Verbraucherschule Gold" ausgezeichnet.

Die Preisträger bei den weiterführenden Schulen:

1. Platz: Gymnasium Remigianum, Borken

Der Natur- und Klimaschutz wird in verschiedenen Projekten in den Fokus gerückt. Auf dem Schulgelände wurden zwei Bienenwiesen mit insgesamt 400 Quadratmetern Fläche angelegt. Darüber hinaus entstanden sechs Hochbeete, die von jeweils einer fünften Klasse bepflanzt und gepflegt werden. Die Schülerinnen und Schüler haben einen Barfußpfad mit verschiedenen Untergründen entwickelt, der die Besucher des Schulgartens an der Bienenwiese vorbei in das "Grüne Klassenzimmer" führt. Die Projektgruppe Garten hat Nistkästen angebracht, auch ein Insektenhotel wurde gebaut. Es bestehen Kooperationen zum Natur- und Vogelschutzverein (z.B. Hilfe beim Krötenzaun in Marbeck), zum Regionalzentrum für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (insbes. zu Nachhaltigkeit und Biodiversität) sowie viele weitere. In Jahrgangsstufe 5 werden die Schülerinnen und Schüler an die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN herangeführt, die in allen weiteren Stufen aufgegriffen und gefestigt werden.

2. Platz: Herta-Lebenstein-Realschule, Stadtlohn

In den Technikursen und der Technik-AG haben die Schülerinnen und Schüler mobile Solarinselanlagen zum Laden von Geräten wie Handys, Tablets etc. hergestellt und sich so ganz praktisch mit erneuerbaren Energien befasst. Mobile Photovoltaikanlagen bieten eine Vielzahl von Vorteilen, insbesondere in Situationen, in denen es keine stationären Stromquellen gibt oder es schwierig ist, diese zu nutzen, etwa auch in Katastrophenlagen. So wurden die Module auch für die Unterstützung in der Erdbebenregion in der Türkei hergestellt. Aufgrund der modularen Bauweise können die PV-Module durch einen Zusammenschluss mehrerer Module zu einem Balkonkraftwerk oder zu einem alternativen Solartisch erweitert werden.

3. Platz: Losbergschule, Stadtlohn

Mit einem Videobeitrag haben die Schülerinnen und Schüler dargestellt, wie sich das Thema Nachhaltigkeit in ihrem Schulalltag widerspiegelt. Eine Mischung zwischen Theorie und Praxis, zwischen Projekten im Unterricht und Aktionen außerhalb davon soll dazu beitragen, Dinge im eigenen Alltag zu integrieren. Einige Beispiele: Es gibt eine Fahrradstation, an der defekte Räder wieder verkehrstauglich gemacht werden, der MINT Müll Marathon und das Saubermobil lenken den Blick aufs Müllsammeln. Im Unterricht werden erneuerbare Energien thematisiert – etwa anhand von Wasserstoffautos oder Solarkäfern. Obst und Gemüse werden im Schulgarten angebaut und während der Projektwoche wurde recycelt und "upgecycelt".

Der erste Platz erhielt jeweils ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro, der zweite Platz in Höhe von 500 Euro und der dritte Platz in Höhe von 300 Euro. Ganz wichtig: "Es gibt keine Verlierer, da alle eingereichten Projekte einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten", betonte Edith Gülker.

Zur Jury gehörten: Hubert Grothues (Kreisbaudirektor), Elisabeth Büning (Leiterin des Fachbereiches Bildung, Schule, Kultur und Sport des Kreises Borken), Edith Gülker (Leiterin der Abteilung Klimaschutz und Klimafolgenanpassung des Kreises Borken), Johannes Maus (Vorsitzender des Ausschusses für Natur, Umwelt, Landwirtschaft und Klimaschutz des Kreistages), Regina Harbig (Schulaufsichtsbeamtin), Bettina Hüning (Mitarbeiterin des BNE-Regionalzentrums Stiftung Natur und Landschaft Westmünsterland) sowie die Kreistagsmitglieder Diana Ahler (SPD), Annette Brun (CDU), Angelika Dannenbaum (UWG/ Stadtpartei) und Kaspar David Sinthern (Grüne).

Diese SDGs werden unterstützt:

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