Teamwork mit dem NABU: Kooperationsprojekte für Kinder und Eltern an der Kita St. Augustinus in Essen

Ein Mädchen beobachtet den Boden unter einem Baum durch ein Vergrößerungsgerät
Christiane Amberge, St.Augustinus Essen

Kurzprofil

Stand: Juli 2022
Einrichtung Katholische Kindertageseinrichtung St. Augustinus in Essen
Träger Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen
Einrichtungsleitung Birgit Dunschen
Anzahl Gruppen 4
Anzahl Kinder 76
Alter der Kinder 0 bis 6 Jahre
Betreuungsumfang Bis 45 Stunden pro Woche
Besonderheiten Familienzentrum großes Grundstück (>800m²)
Aktionen und Auszeichnungen Kooperation mit dem NABU Ruhr e.V., Ackerhelden machen Schule, Gießkannenhelden, KTK-Gütesiegel zertifiziert Faire Kita

Mit unseren Angeboten bilden wir nicht nur uns, sondern auch die Eltern fort. Das hat große Vorteile, weil wir als Kita auf die Unterstützung der Eltern angewiesen sind. Während wir früher eine Art Frühjahrsputz im Garten mit den Eltern durchgeführt haben, arbeiten wir nun immer situativ und bitten um Hilfe, wenn es beispielsweise darum geht, an einem Tag Mutterboden in die Hochbeete zu schaufeln. Das klappt wunderbar.

Birgit Dunschen, Kita-Leiterin

Diese SDGs werden unterstützt:

SDG 04: Hochwertige Bildung
SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion

„Natur, Umwelt und Klimaschutz“ – für diesen Schwerpunkt entschieden sich Kita-Leiterin Birgit Dunschen und ihre Kolleginnen im vergangenen Jahr in der Kita St. Augustinus. Bei der Umsetzung kooperierte das Team mit dem NABU Essen/Mülheim, der die Aktionen und Projekte mit Expertise und Veranstaltungen unterstützte.

Grundlage für die Zusammenarbeit bildeten Klausurtage und Mitarbeitendenschulungen des NABU, die das komplette Team auf einen Kenntnisstand brachten. Andere NABU-Angebote richteten sich an die Eltern und Kinder. Dazu gehörte eine Fahrradwerkstatt im Frühjahr, um Zweiräder nach der Winterpause wieder fit für die Straße zu machen – ein Anstoß, um das Auto öfter stehen zu lassen und so das Klima zu schützen. Bei Schnittkursen für Obstbäume lernten Kita-Mitarbeiter:innen und Eltern außerdem, wie wichtig es ist, regionale Obstbäume zu hegen und pflegen. Sie spenden bei Hitzewellen nicht nur wertvollen Schatten und speichern CO2, sondern liefern auch Früchte mit kurzen Transportwegen.

„Mit unseren Angeboten bilden wir nicht nur uns, sondern auch die Eltern fort“, erklärt Kita-Leiterin Birgit Dunschen. „Das hat große Vorteile, weil wir als Kita auf die Unterstützung der Eltern angewiesen sind. Während wir früher eine Art Frühjahrsputz im Garten mit den Eltern durchgeführt haben, arbeiten wir nun immer situativ und bitten um Hilfe, wenn es beispielsweise darum geht, an einem Tag Mutterboden in die Hochbeete zu schaufeln. Das klappt wunderbar.“

In den Schulungen stellte der NABU verschiedene Projekte vor, die von der Kita gerne aufgegriffen wurden. Zusammen mit den Ackerhelden baute jede der vier Kitagruppen mit den Eltern ein Hochbeet. Das Saatgut bekommt die Kita von den Ackerhelden und einem nahegelegenen Biobauernhof. In ihrer wöchentlichen Kinderkonferenz besprachen die Gruppen, welche Obst- und Gemüsesorten sie anpflanzen möchten. Neben unterschiedlichen bunten Rübenarten, entschieden sich die Kinder auch für Gurken, Tomaten und – eher ungewöhnlich – dicke Bohnen. „Wir wussten schon, dass du dicke Bohnen nicht so toll findest, weil wir die nicht mögen“, sagte ein Kind daraufhin zu Birgit Dunschen. „Aber die Blüten dicker Bohnen ziehen Bienen an und so können wir auch etwas Gutes für Insekten tun.“

Die Kita kümmert sich auch um die Vegetation im Umfeld der Kita. Über die Gießkannenhelden erhielt sie eine große Regentonne, Gießkannen und Bollerwagen. An besonders heißen Sommertagen sorgen die Kinder dafür, dass die Bäume auf öffentlichen Flächen genügend (Regen-) Wasser erhalten – ein weiterer Beitrag für den Schutz der für das Klima wichtigen Bäume.

In Zukunft sollen über die NABU-Kooperation jährliche Weiterbildungen für das Kita-Team stattfinden. „Meine Vision ist es außerdem, dass wir es im Rahmen der Kooperation gemeinsam schaffen, vor dem Haus eine große insektenfreundliche Blühwiese anzulegen“, sagt Birgit Dunschen. Eine Blühwiese unterstützt die biologische Vielfalt. Diese ist von großer Bedeutung in Bezug auf das Klima sowie die Produktion von Nahrungsmitteln. Ökosysteme sorgen für die Säuberung von Luft und Wasser, den Schutz vor Naturkatastrophen oder die Speicherung von Kohlenstoff. „Und irgendwann erzeugen wir vielleicht mit Solarzellen auf dem Dach unseren eigenen Strom“.

Ein Mädchen beobachtet durch einen Spiegel
Christiane Amberge, St.Augustinus Essen
Ein Mädchen beobachtet den Boden unter einem Baum durch ein Vergrößerungsgerät
Christiane Amberge, St.Augustinus Essen